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Martina Sylvia Khamphasith
Gedichte (2002)

LAOS

Abseits

Friedlich liegt das Dorf im Morgengrauen.
Früh steht man dort auf, um Reis anzubauen.
Hunger treibt sie zur Arbeit weit fort,
täglich an einem entfernteren Ort.
So schleppt sich die Zeit langsam dahin.
Während Kinder und Alte auf Nahrung warten,
druckt man in der Hauptstadt mit Gewinn
bunte romantische Ansichtskarten.
 

Geschäftstüchtig

Sie surrt umher wie eine Biene.
Schnell ist sie überall zur Hand,
bietet Uhren an und Vitamine,
Sonnenbrillen, Klebeband.
Ihr Angebot folgt stets der neuesten Idee.
Am Abend ist der Bauchladen leer,
doch prall gefüllt ihr Portmonee.
 


 

Kräuterfrauen

Da sitzen sie gemütlich und schwätzen,
vor sich Körbe voll mit Schätzen.
Für jede Krankheit kennen sie ein Mittel –
besser als die Konkurrenz im weißen Kittel.
 


 

Straßenfeger

Täglich atmen sie die Gase ein und Staub,
wühlen sich durch Plastikstüten, Kippen und Laub.
Reinemachen ist ihr Job und ihre Pflicht.
Wer den Dreck hinschmeißt, interessiert sie nicht.
 


 

Lumpensammler

Altpapier sammeln sie, Schrott und Lumpen,
mühsam zieht sich die Arbeit dahin.
Doch ist’s ehrlicher als Betteln und Pumpen
und bringt auch keinen schlechten Gewinn.
 

Zukunft

Verspielt und sehr gewandt
hält sie das Steuer in der kleinen Hand.
Dass sie es weiterhin im Griff behält,
bleibt wohl ein Traum,
in einer vorwiegend von Männern nur regierten Welt.
 

Uhrmacher

Er dreht an den Uhren
und spielt mit der Zeit.
Oft wollen die icht spuren
trotz seiner Geschicklichkeit.
Das Gewerbe hat er vom Vater gelernt,
doch ist die Welt von Pünktlichkeit
heut noch genauso weit ernfernt.
 

Diener des Fortschritts

Täglich schiebt er mit flinker Hand
seien Karren hinqaus übers Land,
verhökert Plastik bis in fernste Wälder,
Der Abfall leuchtet grell im Grün der jungen Felder.